Mittwoch, 11. April 2018

Strom versus Verbrenner


Energiewahrheit, Nachhaltigkeit:

Eine Kilowattstunde Batteriekapazität werden ca. 125.000 Gramm CO2-Emission freigesetzt. Bei der Produktion eines Stromspeichers mit 20 KWh fallen demnach knapp 2,5t CO2 an. Beim Bau eines Elektromotors fällt jedoch weniger CO2 an als beim Bau eines Benzinmotors. Beim Benzinmotor muss mit ungefähr 2,27t CO2 kalkuliert werden. Somit muss das Elektroauto 20.000 Kilometer fahren, damit eine schwarz Null erreicht wird. (Quelle Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (IFEU)

Effektivität: 

Natürlich dauert der Ladevorgang für ein E-KFZ länger im Vergleich zur Betankung eines Verbrenners. Allerdings muss man bedenken, dass man so gut wie nie Strecken von 1000km fährt. Laut VCÖ (Februar 2016) fahren österreichische Autofahrer pro Tag im Schnitt 38 Kilometer, mit dem Zweitwagen sogar nur 23 Kilometer. Hinsichtlich dessen ist eine Ladung zuhause, über Nacht sinnvoll und in der Praxis gut umsetzbar. Beispiel: Pendelstrecke Wohnort – Arbeitsplatz 30 km, Ladung an der Wallbox zuhause bis 100% in ca 2,5 Stunden (11KW-Leistung). Bei einer öffentlichen Ladestation wie sie zum Beispiel bei uns im Dorf zu finden ist, wird mit 22 KW Leistung geladen, das verringert die Ladedauer um 50%. An Autobahnraststätten werden meistens Schnelllader mit 40 KW (Tesla noch mehr) angeboten. Mein Renault Zoe ist hier bei einem Batteriestand von ca. 10% in 20 Minuten beinahe vollgeladen.

Nachhaltigkeit: 

Unter diesem Link ist die Gesamtenergiebilanz eines Elektrofahrzeuges, eines Dieselfahrzeugs und einem Benziner derselben Klasse dargestellt. Ich finde die Aufstellung sehr hilfreich, da es für einen Laien schwierig ist, die zum Vergleich relevanten Studien zu finden. Zur Transparenz dieser Darstellung trägt auch der Quellenverweis und die angeführten Berechnungsgrundlagen bei. Demnach ist ein Elektrofahrzeug nachhaltiger als vergleichbare Verbrenner. 

Stromversorgung, Problem mit der Speicherung:

Das Ziel der Tiroler Politik ist, bis 2050 energieautonom zu sein. Dazu sollen auch private Photovoltaikanlagen beitragen. Der Strom soll aber nicht ins Netz eingespeist werden, sondern (Großteiles) zuhause verbraucht werden. Auch hier werden Batterien nötig sein und hier kommen die alten Batterien von Elektroautos wieder ins Spiel, die für die Speicherung der gewonnenen Sonnenenergie genutzt werden können. (Quelle Vattenfall und Zeit.de 11.2016). Aus meiner Erfahrung gibt es jetzt schon ausreichende Lademöglichkeiten. Für den Alltagsverkehr sowieso aber auch für Urlaubsreisen in Europa. (Hier ist Stefan Aufschnaiter eine Referenz). Meine Erfahrung ist, dass man bei vielen Lokalen, Liften, Einkaufszentren sogar gratis Laden und Parken kann.

Werterhaltung: 

Akkus sind nach 8 Jahren keineswegs am Ende ihrer Lebensdauer. (siehe auch oben). Beinahe alle Hersteller bieten Batteriemieten an, somit entgeht man dem Risiko, das Auto mit einer schlechten Batterie nicht mehr bzw. nur mit finanziellen Einbußen weiter verkaufen zu können. Bei dieser Form der Miete gibt es eine garantierte Akkuleistung, sollte diese unterschritten werden, erhält man eine neue Batterie bzw. wird die alte auf Kosten des "Vermieters" erneuert.

Wirtschaftlich: 

Ich bin im Besitz eines Verbrenners (Peugeot 5008, Diesel) und eines Elektrofahrzeuges (Renault Zoe, Elektro, Batteriemiete), der Verbrenner kostet mich im Monat bei einer Fahrleistung von 1260 Kilometer 197€ (Diesel, Haftpflicht, durchschnittliche Wartungskosten. Das Elektrofahrzeug kommt auf 137€. Natürlich vergleiche ich da Äpfel mit Birnen, weil es sich nicht um dieselbe Fahrzeugklasse handelt, allerdings entspricht dies meiner realen Einsparungen – ich bin vorher mit dem Verbrenner gependelt und jetzt mit dem Elektroauto.

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