Donnerstag, 17. September 2009

Wissen oder nicht wissen?

Im heutigen ORF Online Bericht zum Notartztstützpunkt in Wörgl (der bekanntlich vom Roten Kreuz betrieben wird) wird geschrieben, dass es seit einiger Zeit immer öfter vorkommt, dass anstatt eines Notarztes ein Notfallsanitäter den Dienst am NEF versieht. Der Grund dafür soll, wie so oft in diesen Zeiten das liebe Geld sein. Die Stadt Wörgl bezahlt 130.000 € jährlich für den Notarztdienst. Das man einen NEF Stützpunkt um 130.000 € nicht betreiben kann wird auch Laien klar sein. Alleine die Personalkosten übersteigen die jährliche Zuwendung um ein Vielfaches.
Aber egal. Es geht ja um die Berichterstattung des ORF. Dieser schreibt, wie schon oben erwähnt: "Schon jetzt würde immer wieder ein Notfallsanitäter anstatt eines Notarztes Dienst versehen."
Das erklärt mir jetzt einer! Die Normalbesatzung eines NEF ist bekanntlich ein Notfallsanitäter und ein Notarzt. Fährt der NEF jetzt also mit zwei Notfallsanitätern?
Auf Nachfrage bei einem Kollegen vom Kufsteiner Roten Kreuz habe ich erfahren, dass das RK der Stadt Wörgl vorgeschlagen hat anstelle des NEF einen vollausgestatteten RTW (ähnlich der NEF Ausstattung) mit einem zusätzlichen NFS zu besetzten. Das heißt, dass auch hinten, im Patientenraum ein Profi (oftmals ist dort nur ein Zivildiener mit weniger Erfahrung) sitzt und gegebenenfalls den herbeigerufenen Notarzt auch während der Fahrt perfekt assistieren kann.
Für Outsider ist dieser Fehler in der Meldung wahrscheinlich nicht ersichtlich, was dem ORF aber keinen Freibrief für eine so fehlerhafte Berichterstattung gibt.

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